Über das Projekt

Nach dem Besuch einer Picasso-Ausstellung hatte ich (mal wieder) die Schnauze voll: vom Geniekult, der nur Männer meint, und dazu meist sehr problematische Männer. Männer, die Frauen (und alle anderen nicht-männlichen Menschen) nicht ernst nehmen, abwerten, missbrauchen. Von einer Gesellschaft, die solchen Männern die Definitionsmacht darüber verleiht, was Kunst ist und wie der Kanon dessen aussieht, was niemals in Vergessenheit geraten soll. In meiner Wut darüber stieß ich auf Françoise Gilot. In einer arte-Dokumentation sah ich sie 100-jährig über sich, ihre Kunst und ihre Beziehung zu Picasso reden. Eine beeindruckende Frau und Künstlerin – die so viel überdauert hat. Danach recherchierte ich weiter nach Künstlerinnen, die vor 1950 geboren wurden, nach "weiblichen Genies", über die ich viel zu wenig wusste oder noch nie von ihnen gehört hatte – und startete im Herbst 2023 meine Reihe Aquarell-Porträts von brillanten Frauen.